Von Fürth nach Nürnberg entlang der Pegnitz
Lust auf einen Naturpfad, der zwei Metropolen verbindet? Dann ist diese Tour das Richtige für Sie! Großstadt-Hopping vorbei an idyllischen Parks, blühenden Gärten und urwüchsigen Auenlandschaften.
Fürth
3 h
9 km
Ein Naturpfad, zwei Metropolen: Wer sich zu Fuß von Fürth nach Nürnberg aufmacht, wird erstaunt sein, wie viele grüne Oasen die zwei fränkischen Nachbarstädte durchziehen. So können Sie gemütlich von einem Hauptbahnhof zum anderen wandern – vorbei an idyllischen Parks, blühenden Gärten und urwüchsigen Auenlandschaften – ohne einen Fuß in lärmende Stadtgebiete zu setzen. Den Hauptweg gibt der Lauf der Pegnitz vor, die sanft plätschernde Lebensader, die Fürth und Nürnberg miteinander verbindet. Los geht es am Fürther Hauptbahnhof, weiter durch den wunderbar friedvollen Stadtpark und die etwas versteckte "kleine Mainau“ – immer entlang am Pegnitz-Ufer bis ins nah gelegene Nürnberg. Dessen Altstadt lockt neben der „Liebesinsel“ und der Lorenzkirche mit allerhand weiteren Sehenswürdigkeiten, bis die Tour am Hauptbahnhof Nürnberg endet.
Eine Wandertour für Kulturliebhaber, Entdecker und Geniesser
Start- und Endbahnhof
Fürth (Bay) Hbf
9 km / 3 Stunden
Nürnberg Hbf
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Ablaufplan
Tourstart am Fürth (Bay) Hbf
Wegbeschreibung
Vom Hauptbahnhof gehen Sie über die Fürther Freiheit in Richtung Nürnberger Straße. Für eine Stärkung vorab mit einem Cappuccino, Kuchen oder herzhaften Snack bieten sich der Fürther Markt oder das charmante Milchhäusle-Café an. Auf der Nürnberger Straße angekommen, biegen Sie hinter dem Kino Babylon nach links ein und erreichen nach wenigen Metern den Stadtpark.
Fürther Stadtpark
Der Fürther Stadtpark gilt als die „heimliche Liebe der Fürther“. Wer durch den abwechslungsreichen Park schlendert, wird diese Begeisterung teilen. Schon 1867 erhielt der Fabrikant Johann Willhelm Engelhardt die Erlaubnis, das damals brachliegende Gelände zu einer Grünanlage umzugestalten. Es entstand die „Engelhardt-Anlage“. Dafür wurden zahlreiche Gehölze am Ufer des heutigen Stadtparkweihers gepflanzt. Nach dem Tod des Fabrikanten stiftete dessen Witwe die Mittel für einen Teich mit Wasserfall, den Schwanenweiher. Im Jahr 1911 wurde die Anlage zu einer großzügigen Erholungslandschaft ausgebaut. Der Park erhielt das Löwentor, mehrere barocke Steinfiguren, einen Springbrunnen sowie einen Schulgarten.
Den Grundstein für die innige Beziehung der Fürther zu ihrem Park aber legte der Stadtgartendirektor Hans Schiller 1951 mit der Gartenschau „Grünen und Blühen“. Nach seinen Entwürfen entstanden: Rosengarten, Empfangsgarten, Fontänenhof und Rhododendrongarten. Sie alle verzaubern alljährlich die Menschen mit ihrer Blütenpracht. Auch der Städtische Schulgarten wurde neu gestaltet. Hier gibt es Abteilungen unter anderem für Arzneipflanzen, Gemüse und Gewürze, Wasserpflanzen und viele verschiedene Arten der heimischen und exotischen Flora. Die großen Spielplätze, eine Freilichtbühne und das Stadtparkcafé laden ein, erfüllt die Freizeit zu verbringen, Bewegung und Spaß, Ruhe und Kultur zu genießen. Dem Wissenshungrigen bietet der ganzjährig geöffnete Baumlehrpfad geistige Nahrung. Im Stadtparkcafé erholen sich die Besucher bei einem Glas Wein oder einem Cappuccino.
Am südöstlichen Rand des Parks befindet sich die zweitälteste Kirche Fürths, die evangelischen Auferstehungskirche, erbaut 1825 bis 1826. Auch die katholische und jüdische Gemeinde hatte sich damals an der Finanzierung des Baus beteiligt. Insofern steht diese Kirche auch für gelebte Ökumene.
Wegbeschreibung
Von der Auferstehungskirche aus geht es rechter Hand die Allee entlang bis zum Schulgarten und von dort hinunter zur Pegnitz. Sie überqueren diese und folgen dem Weg nach rechts. Etwa 200 Meter weiter kommen Sie an eine Kreuzung. Ein kleiner "Bach" weist den Weg zur kleinen Mainau (POI 2), ein versteckter Park mit einem Heilquellen-Tempel – der perfekte Ort, um sich auszuruhen und die Sonne zu genießen. Entlang der Pegnitz gelangen Sie über den Fuchslochsteg und vorbei am Landschaftsschutzgebiet Pegnitztal West zur Nürnberger Stadtgrenze. Der Pegnitz folgend, passieren Sie das Wasserrad am Lederersteg und laufen eine kurze Strecke durch ein Wohngebiet. Unter der Unterführung geht es weiter an der Pegnitz entlang über die Maxbrücke und dann links zum Henkersteg. Über diesen Holzsteg schlich sich der Henker – der im Mittelalter mit ehrbaren Bürgern nichts zu tun haben durfte – von seiner Wohnung im Henkerhaus in die Stadt. Heute flanieren Stadtbesucher über den Steg zum Trödelmarkt.
Trödelmarkt mit Liebesinsel
Auf der kleinen Pegnitz-Insel liegt einer der schönsten Plätze Nürnbergs: der Trödelmarkt. Schon im Mittelalter fanden hier Märkte statt. Anfangs nutzte man ihn noch als Umschlagplatz für Schweine – daher sein alter Name „Säumarkt" Ab dem 16. Jahrhundert fand auf dem Trödelmarkt der Verkauf von Gebrauchtwaren statt, so kam der Platz zu seinem heutigen Namen. Heute sieht man hier keinen Trödel mehr, stattdessen reihen sich kleine, feine Läden, Galerien und Gastrobetriebe in liebevoll restaurierten Häusern aneinander und laden zum Flanieren und Verweilen ein. Im Anschluss an einen Plausch in einem der schönen Cafés spaziert man gemütlich an die östliche Spitze der Trödelmarktinsel, von den Nürnbergern auch „Liebesinsel“ genannt. Venezianische Gondeln an der Liebesinsel laden zu einer Fahrt auf der Pegnitz ein.
Trödelmarkt
90403
Nürnberg
Wegbeschreibung
Sie gehen über den Schleifersteg weiter entlang der Pegnitz und gelangen über die Fleischbrücke in den Stadtteil Lorenz. Um zu Ihrem nächsten Ziel und der Namensgeberin des Altstadtviertels – der Lorenzkirche – zu gelangen, biegen Sie die Kaiserstraße rechts zur Königstraße ab. Gegenüber vom Nassauer-Haus und Tugend-Brunnen sehen Sie schon die filigran geschmückte Fassade des altehrwürdigen Gotteshauses.
St. Lorenz
Sie gehört zu den schönsten Sakralbauten der deutschen Gotik: die imposante Kirche St. Lorenz, eines der Wahrzeichen der Stadt. An der Stelle der heutigen Lorenzkirche befand sich eine romanische Kapelle. Nürnberg wuchs im Mittelalter immer weiter, und so baute man mit Spenden und Stiftungen der Bürger zwischen 1250 und 1477 eine repräsentative Bürgerkirche.
Der „Stern von St. Lorenz“ – eine steinerne Rosette – und das kaiserliche Wappen empfangen den Besucher beim Eintritt über die Westfassade. Im Kircheninneren finden sich kostbare Zeugnisse Nürnberger Künstler, darunter der Engelsgruß von Veit Stoß und eine der größten Orgeln der Welt. Wenn die dreiteilige Lorenzer Orgel mit ihren über 12.000 Pfeifen und 165 Registern zum Einsatz kommt, ist das ein ganz besonderes Klangerlebnis. Ebenso beeindruckend klingen die Glocken von St. Lorenz, die ältesten der insgesamt 16 Glocken stammen aus dem 14. Jahrhundert.
Der Hauptgottesdienst findet sonntags 10 Uhr statt und donnerstags sind Gäste herzlich zum Gottesdienst mit Abendmahl eingeladen (18:30 Uhr). Während der weiteren Gottesdienste und Andachten sind keine Besichtigungen möglich.
Lorenzer Platz 1
90403
Nürnberg
Wegbeschreibung
Folgen Sie weiter der Königstraße, vorbei am Restaurant Fränk’ness, das mit regional inspirierter Spitzenküche aus dem Steinofen zur genüsslichen Rast einlädt. Vor dem Königstor biegen Sie rechts zum Handwerkerhof ab.
Handwerkerhof
„Kleine Stadt am Königstor“: so nennen die Nürnberger ihren Handwerkerhof, ein charmantes Ensemble aus Gässchen, Läden und Fachwerkhäuschen zu Füßen des Frauentorturms. Früher war hier einmal der zum Turm gehörende Waffenhof untergebracht, heute schlendern Einheimische und Besucher über historisches Kopfsteinpflaster und genießen das mittelalterliche Flair des Ortes. Der Handwerkerhof wurde im Dürer-Jahr 1971 erbaut – als Touristenattraktion, aber auch, um an die alte Handwerkerstadt Nürnberg zu erinnern.
Unter den vielen Geschäften, die hier zum Stöbern einladen, findet man auch eine Lebkuchenbäckerei, eine Weinstube und eine Bratwurst-Gaststätte. Wer ein typisches Andenken sucht, wird bei den Handwerkern sicher fündig. Hier gibt es Zinngießer, Ledermacher, Glasschleifer, Töpfer, Wachskünstler, Gold- und Silberschmiede, Glasmaler, Lebkuchenbäcker, und Puppenmacher, die in den eindrucksvoll nachgebauten Fachwerkhäusern ihre Werkstätten eingerichtet haben.
Königstraße 82
90402
Nürnberg
Tourende am Nürnberg Hbf
Wegbeschreibung
Bevor Sie den Rückweg zum Hauptbahnhof antreten, bietet Ihnen das Traditionsgasthaus Bratwurstglöcklein im Handwerkerhof die letzte Gelegenheit, noch ein paar echte Nürnberger Spezialitäten der deftigen Art zu probieren – seien es die weit gerühmten Rostbratwürste oder Schmankerl für Probierfreudige wie gepökeltes Herz und Züngerl. Verlassen Sie den Handwerkerhof durch das Frauentor, befinden Sie sich bereits direkt am Bahnhofsplatz.