Sagenhaftes Mittelalter in Dettelbach
Du bist an Geschichte und Kultur interessiert? Dann ist diese Wanderung perfekt! Entdecke bunte Fachwerk-Häuser, die mittelalterliche Stadtmauer und die reiche Welt der Mythen Dettelbachs.
Dettelbach
6 h
15 km
Inmitten von Weinbergen liegt das zauberhafte Städtchen Dettelbach mit seinen bunten Fachwerk-Häusern und der mittelalterlichen Stadtmauer, mit ihren Toren und Türmen, von denen die alte Ringmauer einmal 52 Stück hatte.
Diese Wanderung hat aber noch mehr zu bieten. Sie führt Euch zu einem ehemaligen Wasserschloss, lässt Euch rund um Dettelbach in die reiche Welt der Mythen des Ortes eintauchen und zeigt Euch sagenhafte Ausblicke über die Mainschleife und die Weinberge.
Eine Wandertour für Familien, Naturliebhaber und Entdecker
Start- und Endbahnhof
Startbahnhof
Dettelbach Bahnhof
4 Tourstationen
15 km / 6 Stunden
Endbahnhof
Dettelbach Bahnhof
Unser Tipp: Bitte prüfe vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Ablaufplan
Tourstart am Dettelbach Bahnhof
Wegbeschreibung
Der Bahnhof von Dettelbach liegt nicht im Ort. Ihr startet von hier Richtung Osten, bevor Ihr Euch nach 300 Metern gen Norden wendet und in die sanften Hügel von Effeldorf wandert. Noch einmal geht es nach Osten, bis Ihr am Ortsrand von Bibergau links abbiegt. An der Effeldorfer Straße, die bald zur Ritterstraße wird, wendet Ihr Euch nach rechts zum Wasserschloss Bibergau.
Schloss Bibergau
Die Gründung des Haufendorfes Bibergau fällt in die fränkische Landhausbauzeit im 8. und 9. Jahrhundert. Mit seinen 610 Einwohnern ist es der größte Stadtteil von Dettelbach. Seine Silhouette wird beherrscht von den Türmen der beiden bedeutendsten Gebäude des Ortes: der Pfarrkirche St. Simon und Judas und des Wasserschlosses.
Das Schloss von Bibergau ist ein ehemaliger Adelssitz. Anders als die meisten anderen Schlösser in Franken geht die Geschichte des Schlosses nicht bis ins Mittelalter zurück. Ein Vorgängerbau entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Von der ursprünglich wohl größeren Anlage des einstigen Wasserschlosses sind der quadratische Turm im Südwesten und Elemente des Wohngebäudes erhalten, im Osten ein Teil des Wassergrabens.
Noch im selben Jahrhundert wurden die Familie Fuchs von Bimbach Besitzer der Anlage und errichteten die heutigen Renaissancegebäude. Ab 1613 bis ins 20. Jahrhundert gehörte das Schloss dann den Herren von Seckenheim und Reinhard von Mauchenheim genannt Bechtolsheim.
Heute ist das Schloss in privaten Händen. Die oberen Geschosse sind bewohnt, im Untergeschoss finden kulturelle und gastronomische Veranstaltungen statt.
Ritterstraße 22
97337
Dettelbach-Bibergau
Wegbeschreibung
Ihr folgt weiter der Ritterstraße bis zur Pfarrkirche St. Simon und Judas. Ein Blick hinein lohnt sich. Sie enthält eine anmutige Rokokoausstattung und eine einzigartige Bildstocktafel.
Hier biegt Ihr links in die Lindenstraße, der Ihr aus dem Ort hinaus folgt. Jetzt geht es den Bibergauer Mühlbach entlang, bis Ihr jenseits eines querenden Bachs links abbiegt, um von nun an inmitten von Weinbergen weiterzuwandern.
Am "Winzerhof Kieselsmühle" (Schweinfurter Str. 30, 97337 Dettelbach, Tel. 09324 33 88) habt Ihr die Gelegenheit zur Weinverkostung. Danach geht es weiter bis ins romantische Städtchen Dettelbach mit seinen verwinkelten Gassen und den bunten Fachwerk-Häusern.
Stadtbefestigung Dettelbach
Die Altstadt von Dettelbach umgibt noch heute eine in weiten Teilen erhaltene Stadtmauer mit Türmen, Toren und Grabenresten. Sie stammt aus der Zeit um die Wende zum 16. Jahrhundert. Damals wurde dem Ort von Kaiser Friedrich III. das Stadt- und Marktrecht verliehen.
Erste kriegerische Auseinandersetzung erlebte die noch jungen Befestigung im Deutschen Bauernkrieg 1525. Im Dreißigjährigen Krieg konnte sie den modernen Geschützen schon nichts mehr entgegensetzen und die Bevölkerung öffnete 1631 den protestantischen Schweden kampflos ihre Stadt.
Das Erscheinungsbild der Anlage änderte sich in den folgenden Jahrhunderten laufend. Viele kleine Maueraufsätze und einige der einst wohl 52 Türme verschwanden zum Beispiel. 1872 erfolgte der Abriss von drei der fünf mittelalterlichen Tore, weil sie den zunehmenden Verkehr mit Fuhrwerken behinderten. Im folgenden Jahrzehnt wurde im Süden ein Rundpark für die örtliche Bevölkerung angelegt.
Im 20. Jahrhundert änderte sich schließlich der Zeitgeist. Der Wert der Ringmauer als Baudenkmals wurde erkannt. Heute schließt sie sich noch um fast die gesamte Dettelbacher Altstadt. Besonders viele der rund 30 verbleibenden Türme sind entlang der östlichen Stadtmauer zwischen dem ehemaligen Neutor und dem Faltertor zu sehen, dem bedeutenderen der beiden erhaltenen Tore.
Ein typisches Beispiel für die Entwicklung der Mauertürme ist der sogenannte Rössnerturm an der Östlichen Stadtmauer 3. Aus dem Wehrturm wurde im 19. Jahrhundert durch die Aufstockung mit einem Fachwerkaufsatz ein Wohngebäude. Der sogenannte Mainstockheimer Turm am Stadtgraben 6 gilt als der älteste erhaltene Überrest der Stadtbefestigung und soll auf die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückgehen. Der Männerturm war bis ins 19. Jahrhundert das Stadtgefängnis. Heute ist er zusammen mit dem Faltertor ein beliebtes Fotomotiv.
Am Stadtgraben 6
97337
Dettelbach
Wegbeschreibung
Ihr verlasst die mittelalterliche Altstadt über die Würzburger und Kolpingstraße. Hier beginnt der Sagen- und Mythenweg von Dettelbach.
Sagen- und Mythenweg Dettelbach
Dettelbach ist viele Jahrhunderte alt. Natürlich haben sich die Menschen über die Zeit die eine oder andere alte Sage erzählt. Der Sagen- und Mythenweg führt auf rund zwei Kilometern durch die Weinberge und die Dettelbacher Flur. Wandersleute erfahren hier auf zwölf Tafeln nicht nur spannende Mythen über Dettelbach, sondern auch Wissenswertes über die Geologie des Mains, die Entwicklung der Landwirtschaft und den Weinbau in der Region.
Auf dem Weg liegt auch die Sieben-Köpfe-Marter – ein Grenzstein zwischen den Ländereien der einstigen Obrigkeiten Bistum Würzburg und Abtei Münsterschwarzach. Das 8,5 Meter hohe Herz-Jesu-Denkmal auf der gleichnamigen Höhe wurde im Jahr 1900 von den Dettelbacher Bürgern errichtete, in der Hoffnung, dass das neue Jahrhundert eine gesegnete Zeit werden möge. Von hier aus reicht der Blick über die Weinberge, auf den Main und bis zum Steigerwald und dem Schwanberg. Auch das sechs Kilometer östlich gelegene Kloster Münsterschwarzach ist von hier aus zu sehen.
Rathauspl. 1
97337
Dettelbach
Wegbeschreibung
Von der zwölften Tafel des Sagen- und Mythenweges geht es ein paar Schritte zurück zur Tafel 11 und hier geradeaus in Richtung Eures nächsten Ziels: der Josefshöhe. Dazu wandert Ihr einmal hinunter und dann einen kleinen Anstieg wieder hinauf. Es lohnt sich. Übrigens befindet Ihr Euch jetzt wieder auf der TraumRunde Dettelbach. Ein letztes Mal lernt Ihr hier etwas über die Dettelbacher Sagenwelt.
Josefshöhe
Der Josefstempel wurde 1892 von dem Weingutsbesitzer Johann Knauer erbaut und ist heute auch das Logo des Weinguts. Der Tempel in den Mainstockheimer Bergen ist eine Stufenanlage mit der Figur des heiligen Josef mit Kind. Von unter dem romantischen Baldachin bietet sich ein herrlicher Blick auf die Dettelbacher Mainschleife und den Steigerwald.
Tourende am Dettelbach Bahnhof
Wegbeschreibung
Nun habt Ihr Euch am wunderschönen Maintal sattsehen können. Eine Weile begleiten Euch noch die Weinberge und die TraumRunde Dettelbach, die Ihr am höchsten Punkt der heutigen Tour auf 284 Metern nach links weg verlasst. Ihr bleibt ab jetzt in etwa auf dieser Höhe und wandert durch Felder Richtung Westen.
Nach einem kurzen Stückchen entlang der Staatsstraße folgt Ihr vom Ortsrand Bibergau wieder dem Mühlgraben zurück zum Bahnhof.