Rundtour am schönen Main bei Waigolshausen
Auf dieser Fahrradtour geht es durch die Auen- und Seenlandschaft vorbei am prunkvollen Schloss Werneck, durch urfränkische Winzerdörfer und zu zwei wunderschönen Klöstern.
Waigolshausen
4 h
40 km
Die Mainlandschaft ist etwas für Genussmenschen. Naturgenuss bietet der Fluss mit seinen Auen- und Seenlandschaften, bieten die Obstbaumwiesen und sonnenverwöhnten Weinberge. Die Tour führt Euch vorbei am prunkvollen Schloss Werneck, durch urfränkische Winzerdörfer und zu den beiden wunderschönen Klöstern der Gegend – Kulturgenuss pur. Wer der Kulinarik zugeneigt ist, darf sich auf Spargel freuen, auf Wein und regionale Köstlichkeiten in urigen Gaststätten und gemütlichen Weingütern. Der fränkische Silvaner sei hier besonders empfohlen. Genießt die Ausblicke entlang der Strecke und bei Wipfeld die Rundumblicke auf berühmte Weinlagen wie den Eselsberg oder Wipfelder Zehntgraf.
Eine Radtour für Naturliebhaber, Kulturliebhaber, Entdecker und Geniesser
Entspannt anreisen und Leihräder bei den Vermietern vor Ort nutzen. Die Kapazitäten für die Fahrradmitnahme in den Züge sind begrenzt und eine Mitnahme des eigenen Rads kann je nach Auslastung nicht garantiert werden.
Start- und Endbahnhof
Bahnhof Waigolshausen
40 km / 4 Stunden
Bahnhof Waigolshausen
Unser Tipp: Bitte prüfe vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Ablaufplan
Tourstart am Bahnhof Waigolshausen
Wegbeschreibung
DB Fahrradservice Bhf. Waigolshausen
Es befinden sich 40 Fahrradstellplätze in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes.
Waigolshausen Bahnhofstr. 1
97534
Waigolshausen
Wegbeschreibung
Ihr startet am Bahnhof Waigolshausen und nehmt den Radweg Richtung Werneck. Die erste Etappe ist etwa zweieinhalb Kilometer lang. Unterwegs öffnet sich die Flurlandschaft mit einer befreienden Weitsicht. Schon bald stoßt Ihr auf den Schlosspark, den Ihr halb umrundet, um zum Haupteingang des Schlosses Werneck im Norden des Parks zu kommen.
Schloss Werneck
Das große Barockschloss im kleinen Werneck ist ein Juwel unter den süddeutschen Schlössern und gilt als Balthasar Neumanns reifstes weltliches Bauwerk. Es steht in einer großen ursprünglich ebenfalls barocken Parkanlage, die später umgestaltet wurde in einen Englischen Garten.
Schon vor über 800 Jahren gab es an dieser Stelle eine Burganlage, die wie viele andere Burgen 1525 im Deutschen Bauernkrieg verwüstet und fast 30 Jahre später niedergebrannt wurde. Ein halbes Jahrhundert später wieder aufgebaut, brannte sie 1723 erneut ab.
1733 begann schließlich Balthasar Neumann im Auftrag des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn die Bauarbeiten für die prächtige Sommerresidenz, die noch heute mit ihrer ausgewogenen Gestaltung beeindruckt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wird die „kleine Schwester der Würzburger Residenz“, wie sie im Volksmund heißt, zu einer der ersten psychiatrischen Kliniken Deutschlands umgebaut. Ihr Direktor Bernhard von Gudden verfasst später eines der psychiatrischen Gutachten, auf dessen Grundlage Ludwig II. als König von Bayern abgesetzt wird. Beide ertrinken unter mysteriösen Umständen im Starnberger See.
Bis heute dient das Schloss als Krankenhaus, unter anderem mit einer der größten orthopädischen Fachkliniken Deutschlands. Die ebenfalls von Neumann entworfene Schlosskapelle und der Schlosspark sind für Besuche geöffnet.
Ans Krankenhaus angegliedert ist das Café und Bistro Balthasar, in dem es neben herzhaften Kleinigkeiten auch Kaffee und Kuchen gibt.
Balthasar-Neumann-Platz 1
97440
Werneck
Wegbeschreibung
Ihr fahrt auf der Balthasar-Neumann-Straße ein Stück in die Richtung, aus der Ihr gekommen seid. Kurz hinter der Straße Am Schlosspark geht es links in den Bühlweg und über die Wern. Folgt dem "Wern- und Main-Werra-Radweg".
Haltet Euch jetzt rechts nach Ettleben und fahrt weiter Richtung Bergrheinfeld. Am Kreisverkehr geht es rechts ab. Nach 500 Metern überquert Ihr die Straße. Habt Ihr Kinder dabei oder Lust, den fränkischen Boden unter den nackten Füßen zu spüren? Dann steigt doch hier kurz ab und besucht das “Labyrinth am Mainradweg“ mit Barfußpfad und Naschgarten. Der Main ist nun schon ganz nah.
An der Jahnstraße biegt Ihr links ab, fahrt an dem Sportplatz vorbei und stoßt nach ein paar Hundert Metern auf die Mainstraße, auf der Ihr den Fluss erstmals überquert. Ihr durchfahrt Grafenrheinfeld auf der Brücken- und der Hauptstraße bis zum südlichen Ortsausgang.
Hinter dem letzten Gebäude, dort wo die Straße sich sanft nach links schmiegt, entscheidet Ihr Euch für den Weg halb rechts. Ihr touchiert den Alten Main und radelt geradewegs Richtung Süden.
Der Weg führt durch freies Feld. Wenn Ihr eintauchen möchtet in die verwunschene Auen- und Seenlandschaft des Altmains im Schweinfurter Mainbogen, dann haltet Euch etwas weiter westlich. Erkundet das Vogelschutzgebiet Garstadt, bevor Ihr den Unkenbach überquert und hineinfahrt nach Heidenfeld.
Biegt in die Klosterstraße ein, die Euch direkt zum Kloster Heidenfeld führt.
Kloster Heidenfeld
Das Kloster Heidenfeld, auch Kloster Maria Hilf, blickt auf eine bald tausendjährige Geschichte zurück. Im 11. Jahrhundert stiftete die Gräfin Alberada, Tochter des Markgrafen Otto von Schweinfurt, einen Teil ihres Landbesitzes mit allen Liegenschaften und Rechten zur Errichtung eines Klosters. Nicht lange darauf wurde in Heidenfeld das Augustiner-Chorherrenstift St. Mauritius eingeweiht. Von hier aus betreuten die seelsorgenden Mönche über 20 Pfarreien
Im 16. Jahrhundert wurde das Stift in den Bauernkriegen und während des Markgräflerkrieges zwei Mal zerstört. Die Augustiner bauten es wieder auf. Nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges begann eine neue Blütezeit. In den Jahren 1723 bis 1733 wurde das Stift erheblich erweitert. Die Pläne für den Neubau des östlichen Konventsgebäudes lieferte der Architekt und Baudirektor Balthasar Neumann, der zur gleichen Zeit auch mit dem Bau der Würzburger Residenz betraut war
1803 wurde das Stift im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Damals wurden unter dem Einfluss Napoleons viele kirchliche Institutionen enteignet und die Klosteranlage war in der Folge über fast ein Jahrhundert im Besitz des Adels. Das Augustinerchorherrenstift wurde zum Schloss.
1901 kaufte die Kongregation der Schwestern des Erlösers das Anwesen. In den 30er-Jahren schlossen sie die Baulücke, die 100 Jahre zuvor beim Abriss der Kirche entstanden war. Sie ließen einen neuen Südflügel mit einer Kapelle und einem Barockaltar errichten. Es begann eine 120-jährige Geschichte des Klosters als Erholungsheim für kranke und ältere Schwestern. In den Jahren 1975 und 2003 kamen Anbauten hinzu, in denen ein Pflegeheim für die Schwestern unterkam.
Klosterstraße 13
97520
Röthlein
Wegbeschreibung
Diese Etappe bietet eine Vielfalt an reizvollen Landschaften. Über die Klosterstraße und die Kirchgasse verlasst Ihr Heidenfeld wieder.
Ihr nehmt die Straße nach Hirschfeld und fahrt auf dem Radweg an der St.-Kilian-Straße direkt ins Dörfchen hinein. An der Gernacher Straße haltet Ihr Euch links und fahrt durch Felder, an einem Wäldchen und dem Bachgraben entlang auf Lindach zu.
Vor der Ortseinfahrt beginnen Spargelfelder und Obstbaumplantagen, die besonders zur Zeit der Kirschblüte verzaubern. Richtung Main beginnen die Weinberge. Ihr fahrt von Lindach weiter gen Süden und hinter Öttershausen den Bergweg rechts in die Weinberge hinein, erst auf den Main zu und dann parallel zu ihm Richtung Stammheim. Kurz vor dem Ort kommt Ihr am weltgrößten Bocksbeutel vorbei, einer Stahlskulptur in der charakteristischen Flaschenform.
Winzerstraße und Maingasse führen Euch zurück an den Fluss. Ihr fahrt am Ufer und durch die Mainaue Richtung Norden, wo Ihr bald das Kloster St. Ludwig erspähen.
Kloster St. Ludwig
Der Ursprung St. Ludwigs geht auf die Entdeckung von Schwefelquellen um das Jahr 1800 zurück. 1811 wurde der Kurbetrieb aufgenommen, 1823 besuchte die bayerische Königin Theresia Charlotte die Heilquellen. Ihr Gemahl König Ludwig I. gestattete, dass das aufstrebende Bad nach ihm als „Ludwigsbad" benannt werden durfte. Fünf Jahre später entstand ein dreistöckiges Kurhaus, das 1837 noch erweitert wurde. Von 1850 bis 1880 soll das bis 1901 betriebene Bad jährlich bis zu 400 Kurgäste beherbergt haben.
Um 1900 erwarben Benediktiner die Anlage. Sie richteten ein Kloster und ein Internat ein. Die Klosterkirche wurde wenige Jahre später mit neoromanischen Formen errichtet. Es finden sich aber auch Einflüsse frühchristlicher und byzantinischer Kunst und des Jugendstils.
Ausstattung und Bemalung der Kirche sind bis heute vollständig erhalten geblieben. Sämtliche Skulpturen, Schnitzarbeiten an Chorgestühl und Kirchenbänken sowie der Kreuzweg stammen aus der Würzburger Werkstatt von Heinz Schiestl – einem der angesehensten Bildhauer des Historismus in Franken.
Schon 1913 war das Kloster zu klein und die Mönche zogen nach Münsterschwarzach um. St. Ludwig blieb weiter Ausbildungs- und Erholungsstätte der Benediktiner. Als sie 1963 auch das Internat in die Abtei in Münsterschwarzach verlegten, übernahmen die Oberzeller Franziskanerinnen. Sie errichteten ein Mädchenheim, Schulgebäude und Werkstätten. Heute beherbergt St. Ludwig eine heilpädagogisch-therapeutische Jugendhilfeeinrichtung für Mädchen und junge Frauen.
Wegbeschreibung
Ihr fahrt auf der kürzesten Etappe zurück zum Main und setzt an Bord des vierten Höhepunkts auf dieser Tour ans andere Ufer über.
Mainfähre Wipfeld
Die Fähren am Main haben eine lange Tradition und Geschichte. Schon 1030 wird in Würzburg ein Fährprivileg vergeben, 100 Jahre vor dem Bau der ersten Steinbrücke. 1282 findet sich die erste Erwähnung einer Fähre in Schweinfurt. Im Spätmittelalter können Mainfähren schon ganze Fuhrwerke transportieren.
Heute werden am Main noch etwa ein Dutzend Fähren betrieben. Die Mehrzahl ist für den Transport von Personenwagen und Lastkraftwagen bis zu einem bestimmten Gesamtgewicht eingerichtet, einige nur für Personen und Fahrräder. Die Mainfähre, die St. Ludwig und Wipfeld miteinander verbindet, kann bis zu 30 Tonnen Gewicht und 50 Personen transportieren.
Tourende am Bahnhof Waigolshausen
Wegbeschreibung
Ihr habt den Main ein zweites Mal überquert. Nun geht es an seinem Westufer auf dem Mainradweg in Richtung Schweinfurt. Zwischen Dächheim und Garstadt biegt Ihr am Bachwiesengraben links ab und folgt ihm bis Hergolshausen. Von dort aus geht es durch Felder und am Langwiesengraben entlang zurück zum Start- und Zielort Waigolshausen.