Kunst und kurfürstliche Sommer
Erlebe eine Zeitreise auf der Wanderung durch die Dachauer Amperauen, von historischen Künstlerpfaden bis zum prächtigen Hofgarten der Wittelsbacher. Genieße die Natur und Kunst mit der Bahn!
Dachau
4 h
11 km
Diese Wanderung ermöglicht überraschende Zeitsprünge. Der Künstlerweg in Dachau zeigt die Landschaft, wie sie vor mehr als hundert Jahren von den Maler:innen der Künstlerkolonie gesehen wurde. So stehen Landschaft von einst und von heute nebeneinander.
Der Hofgarten der Wittelsbacher Sommerresidenz erfreut mit Schönheit und öffnet weite Ausblicke über die Münchener Umgebung.
Die Flusslandschaft der Amper hält einige naturgeschützte Seltenheiten bereit. Die lokale Gastronomie bietet köstliche Gerichte für einen genüsslichen Ausklang einer an Schönheit reichen Wanderung.
Eine Wandertour für Naturliebhaber und Kulturliebhaber
Start- und Endbahnhof
Dachau Bahnhof
11 km / 4 Stunden
Dachau Bahnhof
Unser Tipp: Bitte prüfe vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Ablaufplan
Tourstart am Dachau Bahnhof
Wegbeschreibung
Die Route führt zunächst durch die Dachauer Innenstadt. Den Sparkassenplatz schmückt eine große Brunnenanlage, die der Künstler Reinhold Grübl 1984 geschaffen hat. Bereits in der Münchener Straße befindet sich ein Teilstück des Dachauer Künstlerweges, dem die Wanderung bis zur Amper folgt.
Künstlerweg Dachau
Der Künstlerweg Dachau bietet eine künstlerische Entdeckungsreise durch die Kreisstadt. Der Rundweg mit 18 Informationsstelen geht auf eine Initiative des Dachauer Oberbürgermeisters Florian Hartmann zurück. Auf knapp sechs Kilometern Wegstrecke werden Kunstwerke gezeigt. Sie befinden sich jeweils an genau dem Standort, den die Künstler:innen beim Malen des Bildes für mehr als 100 Jahren eingenommen hatte. Eine spannende Erfahrung, denn man sieht zugleich den Ort von damals und heute. Informationen zu den künstlerischen Lebensgeschichten gibt es en passant.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erstarkte die Kunstbewegung der Freilichtmalerei in ganz Europa. Maler:innen strömten in die Landschaft, um das Spiel des Lichtes im Wechsel der Jahreszeiten künstlerisch einzufangen. Es war die Zeit des aufkommenden Impressionismus. Auch Leben und Arbeit der Landbevölkerung boten beliebte Motive.
Dank der nahen Alpen und des Föhneffektes hatten die Lichtverhältnisse in der Dachauer Umgebung ihren besonderen Reiz. Das Dachauer Moos mit seinen Moor- und Torfwiesen bot zudem besondere Landschaftsmotive. Ende des 19. Jahrhunderts stellte die Stadt den Kunstschaffenden günstigen Wohnraum, und es siedelten sich bis 1914 von ihnen hier an. Ludwig Dill, Adolf Hölzel und Arthur Langhammer gründeten die „Neue Dachauer Schule“. Dachau wurde zu einem auch überregional bekannten Zentrum der Landschaftsmalerei.
Rundweg
Start und Ziel Rathausterrasse Dachau
Konrad-Adenauer-Str. 2-6
85221
Dachau
Wegbeschreibung
Weiter geht es auf dem idyllischen Fußweg entlang der Amper bis zur Brücke in der Eschenrieder Straße. Nach Überquerung der Amper und des Amper Kanals ist vom Uferweg aus das alte Gündinger Wasserkraftwerk zu sehen. Es ist seit 1897 in Betrieb und versorgt 10 Prozent der Dachauer Haushalte mit Strom. Durch den Auwald und über die Maisach geht es immer am Flussufer entlang. Auf dem Georg-Andorfer-Weg treffen die Wandernden wieder auf den Künstlerweg. Zum Schlossgarten hinauf führen Treppen.
Hofgarten Schloss Dachau
Der Hofgarten Dachau gibt Zeugnis der verschiedenen Gartenkulturauffassungen seit der Renaissance. Bereits im 16. Jahrhundert wurde er angelegt, damals als Renaissancegarten mit vielen geometrischen, vor allem quadratischen Beeten. Von den damals errichteten Pavillons, die dem Genuss der Aussicht vom Schlossberg dienten, sind heute noch drei erhalten. Auch der Laubengang aus Lindenbäumen stammt in der Anlage aus dieser Frühzeit. Im 18. Jahrhundert wurden die Baumeister Gebrüder Effner beauftragt, nach Vorbild der Gärten in Paris eine barocke Umgestaltung vorzunehmen. In einem neu erworbenen Waldstück wurden verschiedene Spieleinrichtungen gebaut. Eine Kegelbahn oder Schaukeln gehörten jetzt zu den herrschaftlichen Vergnügungen. Ende des 18. Jahrhunderts ließ Kurfürst Max III. einen Teil des Gartens zum englischen Landschaftsgarten umgestalten. Unter Regie des Gartengestalters Friedrich Ludwig von Sckell wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Gestaltung des Gartens funktional vereinfacht. Obstbaumwiesen und Rosenbeete bestimmen seither das Bild. Beliebt ist der Panoramablick von den südöstlich gelegenen Terrassen über München bis hinüber zu den Alpen.
Kurfürst-Max-Emanuel-Platz
85221
Dachau
Wegbeschreibung
Der Spaziergang durch den Hofgarten führt direkt zum Schloss Dachau. Der Zugang zu den Räumen ist nur durch das Schloss-Café möglich.
Schloss Dachau
Die im Mittelalter errichtete Burg wurde im 16. Jahrhundert zum vierflügeligen Renaissance-Schloss umgebaut. Es diente den Wittelsbachern als Sommerresidenz. Drei der vier Flügel mussten im 19. Jahrhundert nach der Einquartierung napoleonischer Truppen abgerissen werden, weil sie stark beschädigt wurden.
1868 wurde die aus der Renaissance stammende Deckentäfelung des großen Saals ins Nationalmuseum München gebracht. Dort überstand sie die zwei großen Weltkriege unbeschadet und wurde 1977 wieder ins Schloss eingebaut, sodass der Große Saal jetzt in ursprünglichen Zustand zu besichtigen ist.
Der Dachauer Hofbaumeister Joseph Effner wurde um 1715 mit der Umgestaltung des Hauses nach Vorbild des Regence-Stils beauftragt. Heute gibt vor allem das Treppenhaus ins obere Vestibül Zeugnis von diesen spätbarocken Veränderungen.
Für Besichtigungen zugänglich sind heute der Große Saal und das Vestibül.
Kurfürst-Max-Emanuel-Platz
85221
Dachau
Tourende am Dachau Bahnhof
Wegbeschreibung
Über den Karlsberg geht der Weg zurück zum Bahnhof. Die Wanderung führt vorüber am Rathaus und Rathausplatz. In der Münchener Straße 5 befindet sich das Gasthaus Drei Rosen. Eine gute Adresse, um sich nach Wanderung, Kunst- und Schlossbesichtigung zu stärken und den Tag ausklingen zu lassen.