Bezaubernd historisches Ochsenfurt
Wer es romantisch mag, ist hier richtig. Bei diesem Spaziergang in der Stadt der Türme erwartet dich eine einzigartige Figurenuhr, uralte Befestigungsgemäuer und urige Gastronomie. Auf nach Ochsenfurt!
Ochsenfurt
4 h
3 km
Halten Sie sich nicht hundertprozentig an die Tour! Gehen Sie unbedingt Umwege! Folgen Sie Ihrer Neugierde! Ochsenfurt, die Stadt im Süden des Maindreiecks, bietet viel mehr, als wir Ihnen mit einer einzigen Tour offerieren können. Hier gibt es so viele romantische Winkel... - Ach was, Ochsenfurt ist Romantik pur!
Die Stadt trägt 1270 Jahre unterm Pflaster. Im Jahr 725 wurde die Stadt erstmalig erwähnt. Die vollständig erhaltene Stadtbefestigung wurde 1313 bis 1390 erbaut. Auf Ihrem Weg gehen Sie durch atmosphärische Fachwerkarchitektur, können in hübsch gestaltete Höfe schauen, von denen einige mehrere hundert Jahre alt sind. Zwei Rathäuser kann die Stadt vorweisen, beide aus dem 15. Jahrhundert, eine in ganz Europa einzigartige Figurenuhr, uralte Befestigungsgemäuer, Türme, urige Gastronomie, die Alte Mainbrücke, eine der längsten noch erhaltenen mittelalterlichen Steinbrücken, Kunstschätze und Kleinodien in Museen. Dazu die wunderschöne Lage am Ufer des Main. Eine „Nixe“, die Sie zu einer Spazierfahrt einlädt. Kurz: Nichts wie hin, lassen Sie sich verzaubern!
Ein Stadtrundgang für Familien, Kulturliebhaber und Entdecker
Start- und Endbahnhof
Bahnhof Ochsenfurt
3 km / 4 Stunden
Bahnhof Ochsenfurt
Unser Tipp: Bitte prüfe vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Ablaufplan
Tourstart am Bahnhof Ochsenfurt
Wegbeschreibung
Sie halten sich vom Bahnhof aus links und kommen direkt zum Oberen Tor. Es war einst der östliche Zugang zur Stadt. Der rechteckige Turm mit der rundbogigen Durchfahrt stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im 16. Jahrhundert aufgestockt. Linker Hand durch den Roßmühlweg gelangen Sie in die Grünanlagen entlang der alten Stadtmauer, den Zwinger. Dieses offene Areal diente einst zur Verteidigung der Stadt, heute bietet es Spaziergängern Erholung.
Sie kommen nun geradewegs zum Nikolausturm und zum Palatium.
Dicker Turm, Nikolausturm und Palatium
Das Palatium diente früher als Verwaltungssitz und Wirtschaftshof des Würzburger Domkapitels, später wurde es als Bezirksamtsgebäude und Landratsamt genutzt. Das Bauwerk mit dem glänzenden Schieferdach Ende des 15. Jahrhunderts errichtet und ursprünglich auch „Blaue Kellerei“ genannt. Denn es beherbergte einen gewaltigen Weinkeller und eine reizvoll ausgestattete Trinkstube der Domherren, in der der „Kauzenbecher“ so manches Mal in einem Zug geleert wurde. Auf der Spitze der steilen Treppengiebel steht der heilige Kilian dem Maintal zugewandt, während auf der Südseite ein Löwe, ja, er sieht aus wie ein Affe, das Wappen des Hochstifts Würzburg hält. Dem Gebäude vorgelagert ist ein Brunnen von 1549, der zahlreiche Wappenschilder ehemaliger Mitglieder des Domkapitels trägt.
Der Dicke Turm flankiert die Südwestecke der Außenmauer. 1712 erbaut, ragt er bis heute beschützend über der Stadt. In dem Turm führt eine Treppe zu tiefen Gewölben, in denen die Pulvermagazine lagerten. Der Dicke Turm sollte dem Nikolausturm während des 7-jährigen Krieges Schutz gewähren. Noch heute erinnern sichtbare Einschläge am Turm an diese Zeit. Der Nikolausturm bildet die südwestliche Ecke der Stadtmauer, er wurde um 1505 um zwei Stockwerke erhöht. Als 1613 das Dach erneuert wurde, fand man dort noch Zeugnisse aus der Zeit der Errichtung des Turmes im 14. Jahrhundert. Der Turm diente als Pulverturm, weil er wie sein Nachbar, der Dicke Turm, für kanonensicher gehalten wurde.
Kellereistraße
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Ochsenfurt
Wegbeschreibung
Sie gehen ein kurzes Stück die Kellereistraße hinunter und biegen dann rechts in die Pfarrgasse. Sie nehmen hier direkt Ihren Weg zur Michaelskapelle und zum Kirchplatz der St. Andreas Kirche.
St. Andreas Kirche, Michaelskapelle
Die Stadtpfarrkirche St. Andreas, auf einer leichten Anhöhe gelegen, überragt mit ihrem 6-geschossigen Turm alle anderen Bauwerke der Altstadt. Bereits im Jahre 1288 weihte der Würzburger Bischof Manegold dem Apostel Andreas eine Kirche in Ochsenfurt. Etwa zur selben Zeit entstand der spätromanische Kirchturm, dessen älteste Glocke die Jahreszahl 1296 trägt. Chor und Langhaus wurden Ende des 14. Jahrhunderts, die spätgotischen Seitenkapellen Ende des 15. Jahrhunderts errichtet. Im Jahre 1736 fügte man der südlichen Chorwand die barocke St. Nepomuk Kapelle an, die heute als Sakristei dient. Die Kirche selbst ist eine dreischiffige Halle mit stark überhöhtem Mittelschiff. Langhaus und Chor werden von einem Rippengewölbe überspannt. Heute präsentiert sich das Innere des Gotteshauses in einer zweifarbigen Bemalung, die das Ergebnis einer Restaurierung von 1987 ist. Der Chor im Osten wird vom Hochaltar beherrscht, einem prächtigen Renaissancewerk aus dem Jahre 1612, das der Windsheimer Bildhauer Georg Brenck d. Ä. schuf. Im Hauptteil ist die Kreuzigung Christi als Szene dargestellt. Das Obergeschoss zeigt die Kreuzigung des Kirchenpatrons Andreas und das Giebelstück des Altars die Krönung Mariens. Bemerkenswert ist auf der linken Seite des Mittelschiffs am Chor das Sakramentshäuschen von 1498. Von besonderem Interesse ist schließlich eine Statue des heiligen Nikolaus aus Lindenholz in der südlichen Seitenkapelle, die man dem Würzburger Meister Tilman Riemenschneider zuschreibt.
Die Michaelskapelle in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadtpfarrkirche war ursprünglich eine Friedhofskapelle. Sie ist dem Erzengel Michael geweiht, der den Baum des Lebens bewachte und mit dem Schwert Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb. Der Bau ist wie im Mittelalter üblich zweigeschossig, weil im Untergeschoss die Gebeine der Toten aufbewahrt wurden.
Im Giebeldreieck über der Tür befinden sich Reliefs aus dem Jahr 1450 von einem unbekannten Meister. Auf dem unteren sieht man den Zug der Seligen Richtung Himmel streben, im oberen sitzt Christus als Weltenrichter, flankiert von der Mutter Maria und Johannes dem Täufer.
Das Thympanon zeigt in einem Relief, wie beim jüngsten Gericht geschieden wird in jene, die Himmelwärts geführt und jene, die zum Weg in die Hölle verdammt werden. In der Gruppe jener, die den Weg in die Hölle antreten sind auch weltliche und kirchliche Würdenträger und Mächtige zu sehen.
Im Innern des Obergeschosses erfreuen vor allem die bunten, modernen Glasfenster der Glaswerkstätten Rothkegel, die in die dreiteiligen Spitzbogenfenster gefügt sind.
Kirchplatz
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Ochsenfurt
Wegbeschreibung
Zwischen St. Andreas Kirche und Michaelskapelle über die Pflastersteine öffnet sich der Blick auf die typisch fränkische Fachwerkzeile. Das mittelalterliche Altstadtensemble bezaubert durch seinen herausragenden historischen Bestand. Da die Straße im Mittelalter als Marktstraße diente, ist bei den Fachwerkhäusern das Erdgeschoss leicht zurückgesetzt, um Verkaufsständen und Fuhrwerken genügend Platz zu bieten. In einem der Häuser soll der Legende nach ein gewisser Hans Stock, der sogenannte Schmied von Ochsenfurt und Doppelgänger König Konradins, gewohnt haben.
Wenden Sie den Blick nach links, sehen Sie an der Ecke zur Brückenstraße das Alte Rathaus, das noch einen Pranger vorzuweisen hat. Es wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gebaut.
Vom Kirchplatz und der Fachwerkhauszeile nach rechts folgen Sie der Hauptstraße und kommen direkt auf das rote Gebäude, das „Neue Rathaus", zu.
Spitalkirche, Kreuzkirche
Der Chor der mehrfach baulich veränderten Spitalkirche, heute Kreuzkirche genannt, wurde an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert erbaut. Daneben ist das seit der Neuerrichtung im Jahr 1551 im Wesentlichen bis heute erhaltene Spital zu sehen. Westlich davon schließt sich der Ehrenhof an, der nach Norden von Arkaden mit einem Fachwerkgang im Obergeschoss abgeschlossen wird – heute beliebte Kulisse für kulturelle Veranstaltungen. Über dem Treppenaufgang zur Kirche fällt im Tympanon, dem reich geschmückten Bogenfeld über der Türe, ein schönes spätgotisches Relief auf. Vier fein ausgearbeitete Szenen, die jeweils durch einen Kielbogen gerahmt sind, zeigen die heilige Elisabeth von Thüringen und ihre Werke der Barmherzigkeit. Der Chor der mehrfach veränderten Kirche wurde 1499 erbaut und besitzt innen ein zierliches, netzförmiges Rippengewölbe mit Engelsköpfen in den Scheiteln. Bei einer Renovierung des Gotteshauses entdeckte man 1961 an der linken Seitenwand ein auf 1449 datiertes Fresko, das in kräftigen Farben den Kreuzweg Jesu darstellt.
Spitalgasse
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Ochsenfurt
Wegbeschreibung
Gehen Sie nach links weiter in der Spitalgasse, bis sie sich an der Alten Mainbrücke öffnet
Alte Mainbrücke Ochsenfurt
Im Mittelalter bildete zunächst eine einfache Holzkonstruktion den Mainübergang. Bereits im Jahr 1359 bestand eine Holzbrücke auf Steinpfeilern; mehrere Pfeiler enthalten mittelalterliche Strukturen aus einer Bauzeit zwischen 1200 und 1350. 1512 begann die Stadt mit dem Bau einer Bogenbrücke unter Verwendung der alten Steinpfeiler. Mit Abschluss der Sanierungsarbeiten im Jahr 2012 gelang es, die Alte Mainbrücke als historisches Wahrzeichen zu erhalten.
Die Brücke war eine wichtige Handelsroute. Man musste hier, um seine Waren im Land von Nord nach Süd oder umgekehrt zu transportieren, den Main überqueren. Dies konnte man nur in Würzburg oder eben hier in Ochsenfurt. Bei der Überquerung war einerseits Wegzoll zu entrichten, eine nicht unwichtige Einnahmequelle der Stadt, und es wechselten nicht wenige Waren auch gleich vor Ort den Besitzer.
Diese Nord-Süd-Passage war auch der Weg der Pilger. Mit Start in Bergen in Norwegen und Ziel in Rom mussten auch sie den Main überqueren. Auch die heutige Via Romea verläuft über die alte Mainbrücke.
Brückenstraße
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Ochsenfurt
Wegbeschreibung
Am Fuße der Alten Mainbrücke befindet sich das Schlösschen, in welchem gleich zwei Museen zu besichtigen sind. Das Trachtenmuseum im Schlössle bietet reichlich Kostbarkeiten aus der historischen Trachtenwelt der Ochsenfurter Umgebung, das Heimatmuseum erzählt viel Wissenswertes zur Stadtgeschichte.
Wenn Sie der Straße Vorhof weiter folgen, kommen Sie auf der linken Seite der Alten Mainbrücke zum Taubenturm.
Taubenturm, Bollwerk
Die dreifach gesicherte Torbastion und der schlanke Taubenturm daneben sind Teile der mittelalterlichen Befestigungsanlage, die die Altstadt Ochsenfurts mit einer quadratischen Mauer umschließt. Zwischen Taubenturm und Bollwerk hat man in einer breiten Nische eine stilgetreue Freilichtschmiede aufgebaut, die zusammen mit dem Fachwerk des Torbaus sehr malerisch wirkt. Seit 2007 steht hier ein Denkmal, das den mutigen Frauen gewidmet ist, die im März 1945 dafür sorgten, dass Ochsenfurth unzerstört blieb.
Im Taubenturm selbst befindet sich ein sogenanntes Lochgefängnis. Steigt man die Stufen an der Seite des Turms ca. 3 Meter empor, kommt man in einen Raum mit einem Loch im Boden, das ungefähr den Durchmesser eines menschlichen Körpers hat. Durch dieses Loch wurden die Gefangenen in den unteren Teil des Turms hinabgelassen, wo sie dann in völliger Dunkelheit und Stille ihre Strafe absaßen. Man erzählt sich, dass der Taubenturm seinen Namen von der Tatsache hat, dass der Turmwärter taub gewesen sein muss, ansonsten wären die Schreie der Gefangenen nicht zu ertragen gewesen.
Vorhof
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Ochsenfurt
Tourende am Bahnhof Ochsenfurt
Wegbeschreibung
Aber hier endet unsere Tour noch nicht, zumindest nicht, wenn Sie an einem Samstag oder einem Sonntag Ochsenfurt besuchen. Nehmen Sie Ihren Weg noch einmal zum Schlösschen, unterhalb dessen sich der Anleger für die Fähre „Nixe“ befindet.
Mit der „Nixe“ genießen Sie eine 30-minütige Panoramarundfahrt auf dem Main, von Mai bis Oktober jeweils Sa, So und feiertags von 11 - 17 Uhr (vorbehaltlich Änderungen).
In der „Wein.Wunder.Bar“ können Sie zum Abschluss noch ein fränkisches Glas Wein und den Blick über den Main genießen, bevor Sie den Rückweg über die Brückenstraße und Hauptstraße zurück zum Bahnhof nehmen. Auf Ihrem Weg dorthin heißen Sie verschiedene unserer Gastronomen willkommen. Beispielsweise der Gasthof Bären, unweit des Bahnhofes. Runden Sie doch Ihren Ausflug mit einem typisch fränkischen Essen, wie etwa einem ofenfrischen Schäufele ab.