Spielzeugmuseum Nürnberg: Eine Zeitreise durch die Welt des Spielens

Nürnbergs lange Tradition des Spielzeugs

Die Wurzeln des Spielzeugs in Nürnberg reichen weit zurück. Schon im Jahr 1400 wurde der erste Puppenmacher in den Steuerbüchern der Stadt erwähnt. Die sogenannten „Docken“ – kleine Figuren aus Gips oder Alabaster – waren als „Nürnberger Tand“ weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Über die Handelswege der freien Reichsstadt gelangten sie in die ganze Welt und legten den Grundstein für Nürnbergs Ruf als Spielzeugstadt.

Vier Stockwerke voller Spielzeug

Im Nürnberger Spielzeugmuseum erwartet dich eine beeindruckende Sammlung, die historische und moderne Spielzeuge vereint. Zinnfiguren und traditionelles Holzspielzeug aus dem 18. Jahrhundert treffen auf bekannte Klassiker wie Lego und Barbie. Du erfährst dabei nicht nur Lustiges und Spannendes, sondern auch Nachdenkliches über Kinderwelten vergangener und zukünftiger Zeiten.

Modelleisenbahn mit 175 Metern Gleisen

Ein echtes Highlight findest du im dritten Stock: eine historische Modelleisenbahnanlage mit 175 Metern Schienen. Hier wird die „Omaha Union Station“ der 1940er Jahre liebevoll dargestellt. Die im Jahr 2016 restaurierte Bahnanlage, die als Hobbyprojekt vollständig aus Resten heraus entstand, ist typisch für die selbstgebauten „Notspielzeuge“ der Nachkriegszeit. Man kann sich gar nicht satt sehen an den über 300 Holzfigürchen, individuell mit der Hand geschnitzt, und den liebevoll lackierten Loks aus Sperrholz, die von den Metallzügen aus dem Baukasten fast nicht zu unterscheiden sind und von Scheibenwischer-Motoren betrieben werden. Wer die Bahn auf den rund 175 Metern Miniaturgleisen einmal in Action erleben will, kommt am besten am letzten Samstag eines jeden Monats vorbei – oder vereinbart mit dem Museum einen Termin für eine Sondervorführung.

Dauerausstellung und Sonderausstellungen

Die Dauerausstellung „Am Anfang war das Holz“ zeigt die Entwicklung des Spielzeugs über drei Etagen. Vom handgefertigten Spielzeug der frühen Jahre über technische Innovationen der Industrialisierung bis hin zu modernen Spielzeugen aus der Massenproduktion nach 1945 – die Ausstellung bietet spannende Einblicke. Wechselnde Sonderausstellungen beleuchten die Kultur des Spielens und stellen Fragen wie: Warum spielen wir? Mit wem? Und wie verändert die Digitalisierung unser Spielverhalten?

Spielen und Entdecken im Kinderbereich

Nachdem man so viele Spielsachen angeschaut hat, juckt es manch einem natürlich in den Fingern. Besonders die Kinder wollen jetzt selbst spielen! Für Kinder gibt es im Dachgeschoss den eigenen Bereich „Kids on Top“. Hier können sie basteln, experimentieren und mit Baukästen kreativ werden. Historische Spielgeräte aus Urgroßmutters Zeiten zum Anfassen und Ausprobieren gibt es von Anfang April bis Ende Oktober im umzäunten Gartenspielplatz zu erkunden.

Café im Museum und kulinarische Empfehlungen

Im Innenhof des Museums lädt ein Café im Spielzeugmuseum mit selbstgebackenem Kuchen und kleinen Snacks zum Verweilen ein. An warmen Tagen kannst du bei Kaffee die Miniaturrunden der LGB-Gartenbahn beobachten. Für größere Mahlzeiten bietet sich die nahegelegene  Trödelstuben an. Dieses Gasthaus auf der Insel beim Schleifersteg serviert fränkische und internationale Küche in historischem Ambiente.

So findest du das Spielzeugmuseum

Mit der Bahn fährst du zum Hauptbahnhof Nürnberg, von dort aus erreichst du das Spielzeugmuseum in etwa 18 Minuten bequem zu Fuß. Vom Bahnhof aus gehst du etwa 60 Meter nach Norden Richtung Bahnhofsstraße und biegst dann links über das Königstor auf die Königstraße ab. Spaziere diese etwa sieben Minuten entlang, vorbei am Hotel Drei Raben, Galeria Kaufhof und der St. Lorenz-Kirche, bis du die Museumsbrücke erreichst. Nach 600 Metern biegst du links auf die Kaiserstraße ab und nimmst gleich die nächste Möglichkeit rechts, um die Pegnitz über die Fleischerbrücke zu überqueren. Am nördlichen Flussufer gehst du links und gleich darauf noch einmal rechts in die Winklerstraße. Nach 140 Metern erreichst du die Kreuzung zur Augustinerstraße, wo du links abbiegst. Nach weiteren 100 Metern biegst du rechts in die Karlstraße ein. Nach nur wenigen Metern findest du das Spielzeugmuseum auf der linken Straßenseite.

Unser Tipp für Kindergeburtstage

Wer sich an seinem Geburtstag ein wenig gruseln möchte und großen Spaß daran hat, Rätsel zu lösen, kann im Spielzeugmuseum Nürnberg beim "Spuk im Museum"-Geburtstagspaket mitmachen. Alle müssen zusammenarbeiten, um einem kleinen Gespenst dabei zu helfen, aus einem verzauberten Buch auszubrechen und ein echtes Spielzeug zu werden. Nach einigen kniffligen Rätseln, bestandenen Abenteuern und besiegten Schattengeistern, darf dann jedes Kind sein eigenes, selbstgebasteltes Gespenst mit nach Hause nehmen. Ideal für alle Fans von Geistern und Gespenstern.

Für weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und aktuellen Ausstellungen besuche die Website des Spielzeugmuseums Nürnberg.