Fuggerei Augsburg: Die älteste Sozialsiedlung der Welt
Die Fuggerei in Augsburg ist ein einzigartiges Ausflugsziel und eine der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Bayern. Seit 500 Jahren bietet diese historische Sozialsiedlung Menschen bezahlbaren Wohnraum und ist damit die älteste noch bewohnte Sozialsiedlung der Welt.
Mitten in der Augsburger Innenstadt gelegen, umfasst die Fuggerei 67 Häuser, 142 Wohnungen, eine eigene Kirche sowie Verwaltungsgebäude – umgeben von einer beeindruckenden Stadtmauer mit drei Toren. Besucher erleben hier eine „Stadt in der Stadt“ und tauchen in eine Wohntradition ein, die weltweit ihresgleichen sucht.
Die Wohntradition der Fuggerei: Einzigartige Regeln und günstige Mieten
Die historische Reihenhaussiedlung beherbergt rund 150 katholische Bewohner mit geringem Einkommen. Die Jahreskaltmiete? Nur 0,88 Euro pro Wohnung – eine symbolische Summe, die seit Jahrhunderten Bestand hat. Im Gegenzug verpflichten sich die Bewohner zu drei täglichen Gebeten, darunter auch ein Gebet für das Seelenheil der Fugger-Dynastie. Denn Jakob Fugger, Mitglied der berühmten Kaufmannsfamilie, hat die Siedlung für bedürftige Bürger im Jahre 1521 im Namen seiner verstorbenen Brüder Georg und Ulrich gestiftet. Die Regeln und Rituale machen die Fuggerei zu einem lebendigen Beispiel historischer Fürsorge, wie sie in dieser Form kaum ein zweites Mal existiert.
Das Fuggerei-Museum: Einblick in Geschichte und Gegenwart
Die Fuggerei lädt nicht nur zum Staunen über ihre Architektur ein, sondern auch zu einer Reise in die Vergangenheit. Das Fuggermuseum in der Straße Mittlere Gasse, in den Wohnungen mit den Hausnummern 13 und 14, bietet Einblicke in die spannende Geschichte der Siedlung und ihrer Bewohner. Hier erfahren Besucher alles über die Entwicklung der Fuggerei und können das Leben der Bewohner aus vergangenen Jahrhunderten nachempfinden. Besonders sehenswert: die Schauwohnung im letzten original erhaltenen Haus, die den Wohnstil des 18. Jahrhunderts zeigt. Wer einen modernen Vergleich wünscht, kann die zweite Schauwohnung in der Ochsengasse 51 besuchen, die Einblicke in die heutigen Wohnverhältnisse der Fuggerei-Bewohner bietet.
Ein Ausflugsziel für jede Jahreszeit
Ein Besuch der Fuggerei ist zu jeder Jahreszeit lohnenswert. Besonders im Frühling und Sommer, wenn das historische Ambiente in voller Blüte steht, entfaltet sich der Charme der Siedlung. Zur Weihnachtszeit wird die Fuggerei besonders romantisch, wenn der kleine, stimmungsvolle Christkindlmarkt seine Tore öffnet und Besucher in weihnachtlicher Atmosphäre empfängt.
Essen und Trinken in der Umgebung
Für eine kulinarische Pause bietet sich das Restaurant „Die Tafeldecker der Fuggerei“ in der Jakoberstraße 26 an. Hier genießen Gäste bayerisch-schwäbische Spezialitäten in modernem Ambiente – perfekt für eine Auszeit nach der Besichtigung.
Anfahrt zur Fuggerei
Mit der Bahn erreichen Sie Augsburgs Hauptbahnhof bequem und klimafreundlich. Von dort sind es knapp 20 Minuten zu Fuß zur Fuggerei. Nach Verlassen des Hauptbahnhofs am Ostausgang folgen Sie der Bahnhofsstraße geradeaus für etwa 500 Meter, bis Sie den Königsplatz erreichen. Überqueren Sie diesen und biegen Sie links in die Annastraße ein. Nach weiteren 240 Metern gelangen Sie über das Mettlochgäßchen und die Philippine-Wesler-Straße zum Rathausplatz. Gehen Sie weiter über die Straße „Am Perlachberg“, die in die Barfüßerstraße übergeht. Nach rund 180 Metern finden Sie die Fuggerei in der Jakoberstraße auf der rechten Seite.
Sie haben Lust auf ein interaktives Abenteuer durch die Fuggerei in Augsburg? Dann hören Sie in diese Folge der Podcast Reihe "Hin & Hören" rein und entdecken Sie auditiv die älteste Sozialsiedlung der Welt.
Jakoberstraße 26
86152 Augsburg
Augsburg Hbf
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